Wenn der Schorf-Pilz keimt
Frühling

Wenn der Schorf-Pilz keimt

Der Schorfpilz ist die größte Herausforderung der Natur an die Bio-Obstbauern in Norddeutschland. Häufig findet man im Frühjahr unter den Obstbäumen noch die alten trockenen Blätter des vergangenen Jahres. Auf diesen Blättern überwintert der Schorfpilz schlummernd in Sporenlagern. Bei höherer Luftfeuchtigkeit und  Wärme keimen dann die Wintersporen, werden herausgeschleudert und vom Wind auf die jungen grünen Teile von Apfel-und Birnenbäumen in der Umgebung getragen. Bleibt es feucht und warm, wachsen Pilzwurzeln, verankern sich in den frischen Blättern und entwickeln sich auf dem Blatt weiter. Der wuchernde Pilz schädigt zunächst nur die befallenen Blätter, er breitet sich aber immer weiter auf dem Baum aus und befällt später auch die Früchte. Der Baum wächst kümmerlich, die Früchte bleiben klein und sind mit schwarzen Flecken übersät. Diese Pilzerkrankung ist vergleichbar mit einer Erkältung, die ohne Behandlung zu einer schweren Lungenentzündung führen kann.

Rechtzeitiges Vorbeugen ist die einzige Alternative. Das Warum steht außer Zweifel, aber das Wie und Womit ist die Kernfrage. Der Obstbauer muss im Frühjahr verhindern, dass die Sporen auf den jungen Blättern keimen und wachsen können, um später im Jahr davor sicher zu sein. Das Infektionsrisiko und Wachstum des Schorfpilzes nehmen mit steigender Temperatur und längerer Feuchtigkeit auf dem Blatt zu. Über Klimamessstationen lassen sich Infektionsbedingungen ermitteln und über computergestützte Prognosemodelle vorhersagen. Mit dieser Hilfe und geeigneten natürlichen Stoffen ist es dann die Aufgabe des Bio-Obstbauern das Eintreten einer Schorfinfektion zu verhindern, um seine Obstbäume gesund zu erhalten.

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