Beim Steinobst wird das Stadium der „Roten Knospe“ der Äpfel als „Weißes Kreuz“ bezeichnet, denn die Kirsch-und Pflaumenblüte hat kein Rot in den Blütenblättern. Hier erscheint nach dem Aufbruch der Umhüllung durch die Kelchblätter zunächst ein weißes Kreuz und zeigt an, dass hier Blüten schlummern, die sich öffnen wollen. Als erste Steinobstblüte sieht man dann bei uns im Alten Land die frühen Pflaumen-und Zwetschensorten, die sich geöffnet haben. Der früheste Zeitpunkt der dafür seit 83 Jahren registriert wurde war der 20. März 1990. Die Blüte im Jahr 2016 begann dagegen fast 4 Wochen später aber immer noch vor dem langjährigen Mittelwert 28. April.
Nicht nur für den Tourismus beginnt mit der Blüte dann die Reisezeit, sondern auch für tausende Bienenvölker die von ihren Imkern zur Obstblüte ins Alte Land gefahren werden. Die Bestäubungsarbeit der Bienen ist von unschätzbarem Wert, denn ohne Bestäubung kann aus der Blüte keine Frucht werden. Seit einigen Jahren sind viele Bienenvölker durch Krankheiten bedroht. Die Ursachen dafür sind vielfältig und nicht pauschal zu erklären. Für uns Bio-Obstbauern ist es eine besondere Verpflichtung die Bienen zu schützen und ihre Entwicklung zu fördern. Damit Bienen nicht mit Stoffen in Berührung kommen, die ihnen schaden könnten, werden alle Kulturmaßnahmen, die zur Gesunderhaltung der Obstbäume notwendig sind, nur außerhalb des Bienenfluges abends oder nachts durchgeführt.